Erwin Feurer zieht sich zurückBahnhof Leisnig: „Es fehlte ein ordentliches Konzept"
Der Schweizer Erwin Feurer will sich „geordnet" aus Leisnig zurückziehen. Er gibt den Plan auf, dem leer stehenden Bahnhof der Stadt Leben einzuhauchen. Er will die 2014 erworbene Immobilie wieder verkaufen, hat sie bereits der Stadt angeboten. Die winkt ab. Laut Bürgermeister Goth fehlt ein tragfähiges Konzept.
Leisnig. Der Schweizer Erwin Feurer will sich „geordnet" aus Leisnig zurückziehen. Er gibt den Plan auf, dem leer stehenden Bahnhof der Stadt Leben einzuhauchen (DAZ berichtete). Er will die 2014 erworbene Immobilie wieder verkaufen, hat sie bereits der Stadt angeboten. Die winkt ab. Laut Bürgermeister Tobias Goth (CDU) fehlt ein tragfähiges Konzept.
Wenn der Bürgermeister heute auf das gescheiterte Projekt schaut, dem vor allem viele Visionen des Schweizers zugrunde lagen, muss er einräumen, dass das erhoffte breite bürgerschaftliche Engagement für die Entwicklung des Bahnhofes ausblieb. „Wir hatten dafür geworben, ein Netzwerk in Leisnig aufzubauen. Das sollte auch einen finanziellen Beitrag für das Projekt leisten. Doch dazu ist es nie gekommen."
Natürlich habe er selbst Vereine und Vertreter der Wirtschaft angesprochen. „Der Kulturbund und der Heimat- und Geschichtsverein haben auch großes Interesse gezeigt", sagt Goth. Doch das reichte nicht aus. Die Leisniger Wirtschaft und deren Spendenbereitschaft dürfe man nach seiner Auffassung „nicht überstrapazieren". Der Bürgermeister: „Was da zum Beispiel für unser neues Freibad geleistet wurde, ist gigantisch." Vor allem habe es aber an konkreten Inhalten bei Feurers Plänen gefehlt. „Die Leisniger Wirtschaft und die Privatleute hätten sich stärker engagiert, wenn ein ordentliches Konzept auf dem Tisch gelegen hätte", ist sich Goth sicher. Der Bürgermeister lobt nach wie vor, dass Erwin Feurer der erste Besitzer des Bahnhofsgebäudes nach dessen Stilllegung durch die Bahn war, der wirklich etwas an dem Haus gemacht hat. Zur Kritik, dass Feurer das Objekt allerdings nicht einmal zum Tag des offenen Denkmals öffnete, um eventuell mehr Interesse in der Bevölkerung zu wecken, sagt Tobias Goth: „Wir, also einige Vereine und ich, wollten das auch. Doch Herr Feurer wollte es nicht."
Von Olaf Büchel
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